Mahnmal

Es sei «scheiße gewesen», was damals passiert sei. Aber die heutige Generation hätte damit nichts am Hut. Man solle die Zeit nicht vergessen, ab und zu sogar daran erinnern, aber sich nicht schuldig fühlen. So die Quintessenz der hörbaren Meinungen. Es kam auch zur Sprache, dass Deutschland seit damals finanziell viel entschädigt habe. Eine Anruferin beschrieb ihre persönlichen Eindrücke kurz vor und nach Kriegsende. Auch sie sprach von nicht vergessen aber sich nicht schuldig fühlen. Nicht das Volk hätte diese Schandtaten getrieben, sondern die Politiker - wörtlich sprach sie von den verantwortlichen Staatsführern.
Schuldig fühlen? Darum geht es nicht beim Holocaust.
Schämen? Für etwas, dass man selbst nicht getan hat, sollte man sich nicht schämen müssen.
Das Thema ist der Lernfaktor - und der fehlt in den meisten Diskussionen um den Holocaust. Objektiv gesehen könnte man heute durchaus Parallelen ziehen, wenn man aktuelle Bewegungen in Deutschland betrachtet. Die NSDAP und ihre Anhänger waren zu Anfang eine Minderheit. Das Volk war und ist auch heute der Dumme, der sich leiten und verleiten lässt. Nur durch Unzufriedenheit eine NPD oder DVU in einen Landtag zu wählen, respektive zu legitimieren, ist dumm. Es beweißt auch, dass ein Teil des Volkes nichts gelernt hat, wenn es um Geschichte geht. Dieser Teil ist ausreichend und verdammt die Geschichte zu wiederholen.
Fühlt Euch nicht schuldig für die Taten Eurer Großeltern, sondern für das was heute passiert. Das Mahnmal in Berlin sollte auch diese Aussage übertragen. Die Bundesrepublik Deutschland hat den Stolz seines Volkes verdient. Noch. dreizehn Kommentare

um 10-05-’05 17:43 von richie| (E-Mail ) (URL) | reagiere hierzu