Altenpflege
Wenn es nach der Union und der FDP geht, dürften Langzeitarbeitslose "... sich zum Putzen, Waschen oder Essenausfahren für alte oder kranke Mitbürger nicht zu schade sein". "Der Staat unterstützt manche arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger jahrelang. Da kann die Gemeinschaft auch eine Gegenleistung erwarten", so der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle.Interessant. Reden wir darüber.
Sicherlich wird es die Alten auf Hilfe Angewiesenen super freuen, sich von auf Hilfe verdonnerten Langzeitarbeitslosen betreuen zu lassen. Hier stellt sich die Frage, welcher Seite die Würde mehr aberkannt wird.
Altenpflege ist bestimmt kein Bereich, in dem eine Zwangsbeschäftigung erwünscht ist. Auch wenn ich den Vorschlag, Langzeitarbeitslose in eine Beschäftigung hineinzubringen grundsätzlich für diskussionswürdig halte, stehe ich dieser Lösung mit äußerster Skepsis gegenüber. Alte Menschen sind nicht irgendeine Ware in den Lagern der Altenhäuser, die es zu verwalten gilt.
Demgegenüber stehen die Altenpfleger, die ihre Arbeit als Berufung empfinden. In einem von Zwangsbeschäftigten übersättigtem Markt, werden diese Menschen selbst zu Arbeitslosen, oder zumindest gesellschaftlich mit den "Verdonnerten" gleichgestellt. Der Beruf des Altenpflegers wird − auch wenn das jetzt niemand wahrhaben will - in der Gesellschaft deplaciert, verpönt.
Interessant auch die Tatsache, wie die Union und FDP "Langzeitarbeitslose und Sozialhilfempänger" über einen Kamm scheren will. drei Kommentare

um 16-02-’04 10:04 von wintermute| (E-Mail ) | reagiere hierzu